Hayao Miyazaki hat eine Realverfilmung seines eigenen Mangas Nausicaa of the Valley of the Wind (1982-1994) stets abgelehnt. Laut Produzent und Ghibli-Mitgründer Toshio Suzuki hat Miyazaki zudem zwei grosse Bedingungen gestellt: 1. Der Titel „Nausicaa aus dem Tal der Winde“ darf nicht verändert werden und 2. dass er in keiner Weise an der Produktion mitarbeiten werde (inkl. Presse-Interviews). Das hat seine Gründe: Miyazaki hat im Studio Ghibli die ersten zwei Bände seines eigenen Mangas als Anime umgesetzt. Ein Jahr später kam in den USA die verstümmelte und auf Action getrimmte, 20 Minuten kürzere Version „Warriors of the Wind“ in die Läden.
Nun wird Nausicaa aber als Kabuki-Bühnenstück inszeniert und hat dafür grünes Licht von Miyazaki erhalten. Kabuki feiert mit Adaptionen populärkultureller Geschichten wie Naruto, One Piece und Resident Evil eine Modernisierung und kann damit auch wieder jüngeres Publikum in die Theatersäle locken.
Bleibt abzuwarten, ob den Studio-Ghibli-Filmen in Zukunft das gleiche Schicksal droht, wie den Disney-Zeichentrickfilmen: Realverfilmungen mit viel CGI. Hoffentlich nicht… Wobei, die Realverfilmung von Nausicaa ist längst in Arbeit. Der Brasilianer Chris Tex hat mit einer Gruppe Freiwilliger ein nichtkommerzielles Fanprojekt realisiert und steht damit bereits in den Endzügen der Nachbearbeitung. Die Indie-Produktion ist komplett selbstfinanziert und als Tribut an Hayao Miyazaki gedacht. Sobald der Film fertig ist, wird dieser frei zugänglich, online veröffentlicht. Und der erste Trailer kann sich tatsächlich sehen lassen.
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